Planung
energiesparender Maßnahmen.
Die Putzhaut an Gebäuden hat viele Funktionen. Sie ist
Schutz des Mauerwerks und zugleich auch Gestaltungsmittel,
sie regelt Temperaturschwankungen und den Feuchtigkeitsausgleich.
Über Jahrhunderte hinweg bewährt haben sich eine
Reihe von historischen Beschichtungstechniken bis heute erhalten.
Dabei sind die Verputztechniken lokal unterschiedlich, da
in früheren Zeiten weitgehend auf örtlich vorhandene
Materialien zurückgegriffen wurde. Dasselbe gilt auch
für die Varianten der Gestaltung, die sich von Region
zu Region bedeutend unterscheiden können.
Gesichtspunkte zur Energieeinsparung müssen bei der Planung
baulicher Maßnahmen von Anfang an berücksdichtigt
werden. Wärmeverluste lassen sich verringern, wenn eine
Reihe von Kriterien beachtet wird. Einfluß auf den Energieverbrauch
haben insbesondere:
-
Bei dem in Deutschland herrschenden
Klima müssen Gebäude, die Aufenthaltsräume
enthalten, beheitzt werden können. Mindestanforderungen
an den baulichen Wärmeschutz und an Heizungsanlagen
sind gesetzlich festgelegt.
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Um die Einsparmöglichkeiten voll
auszuschöpfen, müssen bereits vor der Vorplanung
einer Baumaßnahme energetische Gesichtspunkte berücksichtigt
werden.Dazu sollten neben dem Architekten von Anfang an
auch Fachingenieure, Energieberater und Bauphysiker zugezogen
werden.
-
Dem Planer stehen heute Hilfsmittel
(z.B.Energiediagnosen, EDV Programme) zur Verfügung,
mit denen sich Gebäude auf einfache Weise optimieren
lassen.
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Um den Heizenergieverbrauch eines
Gebäudes gering zu halten, müssen die Energieverluste
durch baulichen Wärmeschutz der Gebäudehülle
so klein wie möglich bleiben.
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Die technischen Anlagen für Heizung,
Lüftung und Warmwasserbereitung müssen präzise
an den Wärmebedarf des Gebäudes im Winter und
im Sommer angepaßt werden.
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Für Umbau- oder Modernisierungsmaßnahmen
gelten grundsätzlich die gleichen Kriterien wie für
Neubauten. Die Palette der möglichen Maßnahmen
ist jedoch bei bestehenden Gebäuden meist begrenzt,
ihre Durchführung oft aufwendiger. Um unliebsamen
und teuren Überraschungen vorzubeugen,empfehlen sich
eine Energiediagnose im Zuge der Bestandsaufnahme und
eine besonders sorgfältige Planung.
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Standort
Bei der Planung muß auf die Hauptwindrichtung, Himmelsrichtung
und Verschattung geachtet werden. Gebäude sollten auf dem
Grundstück so angeordnet werden, daß vorhandene und
eventuelle spätere Bebauung und Bepflanzung zwar schützen,
aber nicht verschatten.
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Ausrichtung des Gebäudes
von Ost nach West verlaufende Häüserzeilen erhalten
mehr Sonne und verbrauchen weniger Heizenenergie als von
Nord nach Süd gerichtete.
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Gebäudeform
Gebäude sollten "kompakt" konzipiert werden,
anzustreben ist also eine möglichst kleine Gebäudeoberfläche
im Verhältnis zum Gebäudevolumen. Zu vermeiden
sind langgestrekte Baukörper, starke Gliederung,
vorspringende Erker und andere wie "Kühlrippen"
wirkende Formen. Doppel- und Reihenhäuser verbrauchen
bei gleicher Größe und Ausführung weniger
Energie als freistehende Einzelhäuser.
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Grundrißgestaltung
Aufenthaltsräume, die viel Licht und Wärme benötigen,
sollten nach Süden oder Südwesten, Räume
mit geringem Licht- oder Wärmebedarf oder mit großen
internen Wärmegewinnen (Küche/Bad) nach Noden
hin orientiert werden. Zwischen dem eigentlichen Wohnbereich
und der kühleren-(Nord-) Seite des Hauses sollten
unbeheizte Räume (Treppenhaus, Windfang, Geräteraum
oder Kellerräume) als Pufferzonen angeordnet werden.Räume
mit etwa gleichen Temperaturen sollten möglichst
über- oder nebeneinander liegen. Garagen sollten
nicht im Gebäude liegen, da sie wie Kühlzonen
wirken.
Wärmedämmung
Sehr guter Wärmeschutz der Außenbauteile ist Vorausstzung
für einen niedrigen Heizenenergieverbrauch. Besondere
Sorgfalt muß daauf verwendet werden, Wärmebrücken
zu vermeiden. Sie verschlechtern den Wärmeschutz, können
zu Feuchteschäden führen und erhöhen den Energieverbrauch.
Fenster und temporärer Wärmeschutz
Fenster verursachen selbst mit gut wärmedämmernder
Verglasung relativ hohe Wärmeverluste (ihr Wärmedurchgang
ist etwa 3 bis 4 mal so hoch wie der einer gut gedämmten
Wand).
Große Fensterflächen sollten nur auf der Süd-
und Westseite angeordnet werden.
Fenster sollten Wärmeschutzverglasung erhalten, nicht
unnötig unterteilt werden (Fensterrahmen haben im Vergleich
zur Fensterscheibe meist ein schlechteres Dämmverhalten)
und nur wenige bewegliche Flügel haben Wärmeverluste
über Fugen.
Fenster, die besonnt werden (Süd und Südwestseite),
sollten einen hohen Energiedurchlaßgrad (g-Wert) aufweisen,
Fenster ohne Sonne oder mit wenig Besonnung einen möglichst
geringenWärmedurchgangskoeffizienten. aufweisen.
Geschlossene, möglichst dicht schließende Fensterläden
und Rolläden oder schwäre Vorhänge (nicht
vor Heizkörpern) vermindern als" temporärer
Wärmeschutz" Wärmeverluste durch die Fenster
oft erheblich. Dabei "schwitzen " die Fenster
beim außenliegenden temporären Wärmeschutz
im Gegensatz zum innenliegenden nicht. Der temporäre
Wärmeschutz darf während der Heizperiode die Sonneneinstrahlung
(Solarenergienutzung) durch die Fenster nicht behindern.
Wintergarten
Ein unbeheizter Wintergarten kann zwar als Wärmekollektor
wirkenund läßt sich als "Pufferzone"
nutzen. Wegen der hohen Investitionskosten ist er jedoch
in der Regel unwirtschaftlich.
Bepflanzung
Begrünungen, Büsche und Bäume schützen
vor Wind, Regen und in geringem Maß auch vor Energieverlusten.
Immergrüne Pflanzen wie Efeu und Nadelbäume wirken
als thermische Puffer; sie halten im Sommer kühl und
im Winter warm. Laubabwerfende Pflanzen wie wilder Wein
und Laubbäume verschatten im Sommer, behindern jedoch
die direkte Sonneneinstrahlung im Winter kaum.
Wärmespeicherung
Massive Innenbauteile (Wände, Keramikfußböden)
könnenden überthermischen Komfort erhöhen.
Sie werden bei Sonneneinstrahlung aufgeheitzt (Wärmesammler)
und geben dieWärme zeitverzögert wieder ab
Rohrleitungen und Schornstein
Rohrleitungen, die Wasser führen sowie Schornsteine
sollten nicht in Außenwänden liegen.. Wasserleitungen
bleiben so frostfrei, Heizleitungen geben nicht unnötig
Wärme an Außenbauteile ab, und Schornsteine können
ohne Versottungsgefahr mit niedrigen Abgastemperaturen betrieben
werden.
Um Verluste bei der Verteilung der Wärme im Haus zu
vermindern, sollen Installationsleitungen möglichst
kurz sein. Deshalb sollten Küchen, Bäder und Toiletten
möglichst neben- oder übereinander angeordnet
werden.
Wärmeschutz im Sommer
Werden Gebäude vor zu starker Aufheizung im Sommer
geschützt, benötigen sie keine Energie zur zusätzlichen
Belüftung oder zur Kühlung.
Schutz bieten:
-
Ausreichende Dachüberstände
und Balkone (zugleich Schutz vor Durchfeuchtung und Regen).
-
Roll- oder Klappläden, außenliegende
Jalousienen (Markiese (temporärer Wärmeschutz).
- Bei kleineren Gebäuden auch
Bepflanzung oder Bewuchs.
Außerdem sollten
Bei Eckräumen die Fenster nach beiden Seiten hin angeordnet
werden. Lichteinfall und Zuführung von Wärme verteilen
sich so gleichmäßig über den Tag, Diagonallüftung
("Durchzug") wird möglich.
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